AUA-Streik: Solidarität mit den Beschäftigten!

Obwohl bei den Beschäftigten in den letzten Jahren gespart wurde, die Lufthansa zur „Rettung“ der AUA vom österreichischen Staat – also den Steuerzahler:innen – schon beim AUA-Verkauf an die Lufthansa und wegen Corona hunderte Millionen Euro erhalten hat, der Lufthansa-Konzern heuer Milliardengewinne schreibt und der Gehaltsunterschied im Konzern zu Österreich 40% beträgt, will die deutsche Direktorin der AUA bei den Gehaltsverhandlungen nicht einmal die Inflation abgelten. Der Grund aus Sicht des Lufthansa-Konzerns: Weil die Lufthansa bei der AUA eine Gewinnmarge von 8% erreichen will. Also sollen die Opfer der Beschäftigten die Gewinne der Aktionäre werden. Zudem versucht das deutsche Management mit Drohungen („AUA neu denken“ – also zur Regional- oder Billiglinie herabzuwirtschaften) Belegschaft und Gewerkschaft gefügig zu machen. Geht das durch, soll auch in anderen Wirtschaftsbereichen so vorgegangen werden. Das zeigt die Zustimmung von WKO-Präsident Mahrer zur AUA/Lufthansa-Vorgangsweise gegenüber Belegschaft und Gewerkschaft. Das ist im Interesse aller arbeitenden Menschen abzulehnen, denn heute trifft es die AUA-Belegschaft, morgen einen anderen Betrieb. Deshalb ist der Streik notwendig und berechtigt!

Mehr siehe aktuelle Infos der vida-Gewerkschaft: vida – AUA-KV-Verhandlungen

AUA-KV-Verhandlungen Bordpersonal

Update 25.04.2024:

Die Gehälter aller Flugbegleiter:innen und Pilot:innen bei der Fluglinie AUA werden in drei Schritten ab April 2024, sowie ab Jänner 2025 und Jänner 2026 insgesamt um gut 20 Prozent erhöht. Die Gehälter der Kopilot:innen werden im Schnitt um weitere 11 Prozent angehoben. Auf diese KV-Verhandlungslösung haben sich Gewerkschaft vida und die Geschäftsführung der Austria Airlines (AUA) geeinigt. „Diese Verhandlungslösung bedeutet für das Bordpersonal der AUA eine deutliche Erhöhung der Gehälter über der Inflationsrate“, sagt Daniel Liebhart, Vorsitzender des Fachbereichs Luftfahrt in der Gewerkschaft vida. Die Inflation über die gesamte Laufzeit werde entsprechend der tatsächlichen Höhe ausgeglichen.

„In den kommenden Tagen werden wir unseren Gewerkschaftsmitgliedern dieses Ergebnis zur Abstimmung vorlegen. Die Entscheidung wird für uns verbindlich sein, wir sind unseren Mitgliedern verpflichtet.“

Daniel Liebhart, Vorsitzender vida-Fachbereich Luftfahrt

Neben den finanziellen Verbesserungen konnten auch weitere Vorteile für die Beschäftigten erzielt werden wie etwa eine Reduzierung der Arbeitsbelastung und eine verbesserte Absicherung für den Verlust der Fluglizenz, wenn medizinische Gründe zu einer dauerhafter Fluguntauglichkeit führen sollten. „Die Laufzeit über drei Jahre erfüllt eine Forderung des Arbeitgebers und gewährleistet nicht nur die Planungssicherheit für das Unternehmen, sondern sichert auch einen hochwertigen und zuverlässigen Flugbetrieb für die Passagiere. Somit können Reisende in den kommenden Jahren bedenkenlos ihre Flugtickets bei Austrian Airlines buchen“, so Liebhart.

++ Update 16.04.2024 ++

Die in der Gewerkschaft vida organisierten Mitglieder des AUA-Bordpersonals haben das KV-Angebot des AUA-Managements, das von der Gewerkschaft vida zur Abstimmung vorgelegt wurde, zu 90 Prozent abgelehnt. Die Wahlbeteiligung lag bei 88 Prozent. 

Wir sind laufend im Austausch mit dem Arbeitgeber und halten dich hier weiter auf dem Laufenden.

++ Update 11.04.2024 ++

Die KV-Verhandlungen für das AUA-Bordpersonal wurden Mittwochabend, 10.4.2024, unterbrochen. „Wir setzen uns weiter dafür ein, die Lücke zwischen den Beschäftigten der AUA und denen anderer Airlines im Lufthansa-Konzern wenigstens zu verkleinern. Leider geht das AUA-Management auch nach der zwanzigsten Verhandlungsrunde weiterhin nicht auf dieses Anliegen ein. Vielmehr soll die Forderung der Belegschaft nun durch längere Vertragslaufzeiten nur scheinbar erfüllt werden“, so Daniel Liebhart, Vorsitzender des Fachbereichs Luftfahrt in der Gewerkschaft vida.

„Unterm Strich hat das AUA-Management jetzt ein Angebot vorgelegt, das zwar verbessert, dafür aber zeitlich gestreckt wurde. Der Unterschied zum bisherigen Angebot ist nur minimal. Auch werden mit diesem Angebot die Unterbezahlung und Ungleichbehandlung der österreichischen Beschäftigten im deutschen Lufthansa-Konzern im gleichen Ausmaß fortgesetzt. Deshalb haben wir beschlossen, unsere Mitglieder direkt in die Entscheidungsfindung über die weitere Vorgehensweise einzubeziehen und sie über den aktuellen Verhandlungsstand sowie weitere Kampfmaßnahmen abstimmen zu lassen.“

Daniel Liebhart, Vorsitzender vida-Fachbereich Luftfahrt

 

20. Verhandlungsrunde am Mittwoch, 10. April.

+ + Uptdate 10.04.2024 + +

Am Montag 8.4. und Dienstag 9.4. fanden weitere Verhandlungsrunden statt. Bis jetzt ohne Ergebnis. Für heute Mittwoch, 17:00 Uhr ist die mittlerweile 20. Verhandlungsrunde angesetzt. 

+ + Uptdate 04.04.2024 + +

Im Streit um einen neuen KV für das AUA-Bordpersonal wurde die Belegschaft am 4.4. 2024 in einer Betriebsversammlung von der Gewerkschaft vida und dem Betriebsrat Bord informiert, dass am Montag, 8.4.2024, weiterverhandelt wird. An der Betriebsversammlung haben rund 1.200 Beschäftigte teilgenommen, die Belegschaft steht geschlossen hinter dem KV-Verhandlungsteam.

Kein ernstgemeintes Angebot 

17 Verhandlungsrunden haben bisher keine Einigung gebracht. Der AUA-Bordbetriebsrat und die Gewerkschaft fordern eine Angleichung der AUA-Gehälter an jene der Lufthansa. „Würden es die AUA-Manager mit ihrem Angebot für 18 respektive 28 Prozent Erhöhung ernst meinen, würde man rasch zu einem Ergebnis kommen“, sagte vida-Vorsitzender Roman Hebenstreit nach der Betriebsversammlung zur APA. 

Wäre nur reine Inflationsabgeltung

Tatsächlich sind in diesen Zahlen aber zum Beispiel auch Prämienbestandteile enthalten, die nie erreicht würden, oder es würden Änderungen bei den Einsatzzeiten gegengerechnet werden. „Eine Analyse des Betriebsrates zeigt: Unterm Strich wäre das nicht mehr als eine reine Inflationsabgeltung.“ Der Personalkostenanteil des fliegenden Personals mache nach Schätzung des Betriebsrates nur 11 Prozent aus und würde nur um ein paar Prozentpunkte steigen, wenn die Arbeitnehmer-Forderungen erfüllt würden, erklärte Hebenstreit. Im Verhandlungsteam gibt es auch Überlegungen für einen Stufenplan, um die AUA-Gehälter an das Niveau der Lufthansa anzupassen, sagte Hebenstreit.

Management an Flugausfällen selbst schuld

Der vida-Gewerkschafter kritisiert die Lufthansa-Konzernführung: Es würden „fette Dividenden“ an die Aktionäre und Boni an die Manager bezahlt, während man die Beschäftigten, die für den Gewinn mit verantwortlich seien, nicht teilhaben lasse. Für Flugausfälle macht der Gewerkschafter das Management verantwortlich: „Wir erleben da gerade, dass uns deutsches Management diese unsägliche deutsche Streikkultur nach Österreich importiert.“ Gemeint ist: Das Management sei durch seine Unnachgiebigkeit für die Streiks verantwortlich.

Kommentar zum AUA-TarifkonfliktFakten statt Nebelgranaten

 

+ + Uptdate 29.03.2024 + +

36-stündiger AUA-Streik beendetAUA-Vorstand droht, Gewerkschaft bleibt verhandlungsbereit.

Die Pilot:innen und Flugbegleiter:innen der AUA haben daher von Gründonnerstag um Mitternacht bis Karfreitag um 12 Uhr für wertschätzende und nachhaltige Gehaltserhöhungen gestreikt. Für 4. April ist eine Betriebsversammlung des Bordpersonals angesetzt.  

Einen weiteren Streik schloss vida-Vorsitzender Roman Hebenstreit nicht aus, betonte aber gleichzeitig in Richtung AUA-Management: „Unsere Arme bleiben ausgestreckt.“

 

+ + Uptdate 27.03.2024 + +

„Bitten hilft da nicht“

vida-Vorsitzender Roman Hebenstreit betonte heute im Radiointerview im „Ö1-Morgenjournal„, dass ihm die Konfliktsituation im Zuge der Gehaltsverhandlungen bei der AUA für die Flugreisenden sehr leid tut. Er möchte sich dafür aufrichtig entschuldigen, aber das Lufthansa- und das  AUA-Management haben die Belegschaft in Arbeitskampfmaßnahmen gezwungen.

„Wir haben es mit einem Management zu tun, das premium kassiert, aber den Beschäftigten werden Lohnbestandteile vorenthalten. Bitten hilft da nicht.“
Roman Hebenstreit, vida-Vorsitzender 

Der Vorstandsvorsitzende der Lufthansa hat einen Gehaltsdeckel von 11 Millionen Euro im Jahr. Wenn man das mit der Verantwortung vergleicht, die Airline-Besatzungen für Leib und Leben der Passagiere haben, dann kann man gerne über den Wert der Arbeit diskutieren. Fakt ist, es gibt bei der Bezahlung der AUA-Crews im Vergleich zur Konzernmutter Lufthansa eine eklatante Ungleichbehandlung von bis zu 40 Prozent Unterschied. Und die gilt es bei den KV-Verhandlungen für die österreichischen Belegschaft auszugleichen, ist Hebenstreit entschlossen. 

Überzogene Forderungen?

Dass die Gewerkschaft mit ihren Forderungen laut Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) die nach der Pandemie gesundete Airline-Branche wieder gefährden würde, weist Hebenstreit entschieden zurück. Der Lufthansakonzern macht 2,7 Mrd. Euro Gewinne, er bedient die Aktionär:innen im üppigen Ausmaß mit Dividenden, es werden die Manager:innen mit Prämien behaftet. „Es ist aus österreichischer Sicht einfach unakzeptabel, dass alleine die rot-weiß-rote Heckflosse auf einer Maschine darüber entscheidet, ob man sich mit 40 Prozent weniger Einkommen zufriedengeben muss, während man gleichzeitig als Belegschaft die Säckel der Aktionäre und der Manager des Lufthansakonzerns stopften darf. Wir reden hier von Fairness und Gleichbehandlung innerhalb des Konzerns“, so Hebenstreit.

„Die Belegschaft, die die AUA-Erfolge letztendlich erwirtschaftet hat, die soll jetzt im Lufthansakonzern übrig bleiben?“
Roman Hebenstreit, vida-Vorsitzender

Wenn die in den Medien immer wieder vom AUA-Management kolportierten 18 oder 28 Prozent tatsächlich ehrliche und nachhaltige Gehaltserhöhungen wären, dann hätten wir längst einen KV-Abschluss unterschrieben und uns die Auseinandersetzung sparen können. Es ist aber immer wieder dieselbe Vernebelungstaktik, die hier an den Tag gelegt wird. Da werden irgendwelche Scheinzahlen in der Öffentlichkeit schöngerechnet, die dann bei den Verhandlungen nicht halten oder gleich wieder mit Gegenforderungen kompensiert werden sollen, so der vida-Gewerkschafter.

Gewerkschaft bleibt verhandlungsbereit

Wir waren, wir sind und wir bleiben verhandlungsbereit bis zur letzten Minute und auch danach. Wir erleben da gerade eine Streikkultur, die deutsche Manager gerade dabei sind, nach Österreich zu tragen. Wir werden uns wahrscheinlich damit konfrontiert sehen, dass wir in Zukunft härtere, längere und intensivere Auseinandersetzungen führen werden. „Wir hatten in Österreich eine gute Konsens- und Streitkultur. Das deutsche Management ist da anscheinend anderes gewohnt. Wir werden uns an diese Situation anpassen“, sagt Hebenstreit. 

Zynische Drohungen der Vorstandsvorsitzenden

Die von der AUA-Vorstandsvorsitzenden Annette Mann über die Medien ausgesprochenen Drohungen, die Gewerkschaftsforderungen könnten daran schuld sein, dass die AUA in ihrer jetzigen Form keine Zukunft mehr haben könnte, verurteilte Hebenstreit als zynisch. „Man darf dabei nicht vergessen, die österreichischen Steuerzahler:innen haben mit Millionen Euros die AUA durch die Krise infolge der Pandemie gebracht. Und letztendlich haben auch die Beschäftigten mit vielen Millionen an Gehaltsverzicht zur AUA-Rettung beigetragen.“

Hebenstreit erinnert daran, dass Kolleg:innen in der Zeit der Pandemie und Kurzarbeit zusätzliche Jobs annehmen mussten, um das Leben fristen zu können. „Wenn, beginnend bei einem zynischen Erstangebot von weit unter der Inflation und nach 17 Verhandlungsrunden ohne Bewegung, der Lufthansakonzern die AUA zu einer Billigairline im Konzern verkommen lassen will, dann werden wir das aus österreichischer Sicht nicht akzeptieren“, bekräftigt Hebenstreit im Ö1-Morgenjournal.

 

+ + Uptdate 25.03.2024: KV-Konflikt + +

Die Uhr tickt: Gestern, Sonntag, verlief eine weitere Verhandlungsrunde ergebnislos. Es wurde mit dem AUA-Management Stillschwiegen zu den Verhandlungen vereinbart. Die Gewerkschaft vida bleibt weiterhin jederzeit verhandlungsbereit.

Einigung bis Mittwoch, 23:59:59 Uhr möglich

Bereits am Samstag davor wurde von den zuständigen Gremien einstimmig ein Streikbeschluss für einen 36-stündigen Streik gefasst, da das Unternehmen nicht bereit ist, sein unzureichendes Angebot nachzubessern. Aus gewerkschaftlicher Sicht ist eine Einigung bis Mittwoch 23:59:59 Uhr möglich, um den Ausstand noch abzuwenden.

AUA-Vorstand verlässt Verhandlungstisch

Gewerkschaft vida fordert Reallohnzuwachs. Streiks nicht ausgeschlossen.

Die Kollektivvertragsverhandlungen für das AUA-Bordpersonal bleiben ergebnislos, der Vorstand hat vorzeitig den Verhandlungstisch verlassen. Mit Rechen- und Zahlentricks versucht das Unternehmen nach Rekordgewinnen im letzten Jahr die Beschäftigten um verdiente Reallohnerhöhungen zu bringen. Die Gewerkschaft vida vermisst ein Angebot, das die Leistungen der Belegschaft, die als bestes Personal bei der pünktlichsten Airline in Europa ausgezeichnet wurde, entsprechend wertschätzt. Die Gehaltsstrukturen müssen nachhaltig verbessert werden, damit die AUA beim Gehalt nicht mehr das Schlusslicht im Lufthansa-Konzern ist. Dazu braucht es eine Annährung am Verhandlungstisch.

Gewerkschaft fordert Reallohnzuwachs

Daniel Liebhart, Vorsitzender des vida-Fachbereichs Luftfahrt, forderte ein „ehrliches Angebot“ von der AUA. Das aktuelle Angebot stellt, wenn überhaupt, gerade einmal eine Wertsicherung der Einkommen dar. Einmalzahlungen sind keine nachhaltigen Gehaltserhöhungen. Von einem Reallohnzuwachs könne hier noch gar nicht die Rede sein: „Das Unternehmen spielt nur mit Zahlen. Für uns wirkt das so, als wäre das von langer Hand geplant, sonst würde man ehrliche Zahlen verwenden.“ Der vom Unternehmen angebotene Lohnabschluss ist „fiktiv“. Man kann nicht zukünftige Inflationszahlen einrechnen, die man noch gar nicht kennt. Grundsätzlich scheitert es aber nicht daran, womöglich einen Abschluss bis Ende 2025 zu finden, wie es sich die AUA wünscht. Das Angebot muss aber jedenfalls nachgebessert werden. Das Unternehmen will die Belegschaft aber offenbar in einen Streik in der Osterreisezeit zwingen, kritisiert Liebhart.

Für uns ist es schon sehr irritierend, dass der AUA-Vorstand bereits am Donnerstagabend, vermeintlich in die Osterferien geflogen ist, obwohl ausgemacht war bis inklusive Freitag zu verhandeln.
Daniel Liebhart, Vorsitzender vida-Fachbereich Luftfahrt

Arbeitskampf nicht ausgeschlossen

Noch habe das Unternehmen Zeit, „ein ernst gemeintes Angebot“ zu legen, sagte Liebhart. „Das muss es tun und das muss es wollen.“ Denn das hätten sich die Mitarbeitenden verdient, verwies der Gewerkschafter unter anderem auf einen „Rekordgewinn“ zuletzt. Gewerkschaft und Betriebsrat Bord sind jederzeit bereit, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Ein wertschätzendes Angebot könnte gegebenenfalls auch den Mitarbeitenden zur Abstimmung vorgelegt werden. Betriebsversammlungen und Streiks können derzeit jedoch nicht ausgeschlossen werden. Das liegt rein in der Verantwortung des AUA-Vorstands, wie schnell er die Verhandlungen mit uns wieder aufnimmt, so Liebhart.

Heute Nachmittag, 22. März,  werden sich Gewerkschaft und Betriebsrat beraten, um die Belegschaft über die weiteren Schritte zu informieren.

AUA-Streik: Solidarität mit den Beschäftigten!