Ärztekammer greift die Krankenkassen (ÖGK) an und gefährdet die Gesundheitsversorgung

Die ÖGK befürchtet, dass dieses Jahr das Kassen-Defizit auf 900 Mio. Euro steigen wird. Die Ärztekammer behauptet, das Defizit der ÖGK sei selbstverschuldet durch das ÖGK-Management und ruft nach einem externen „Prüfer“ für die ÖGK. Doch: Die ÖGK hat Verwaltungsausgaben von nur 2%! Kein anderer privater Konzern hat vergleichbar so wenig Verwaltungsausgaben. Privatversicherer haben Verwaltungskosten von bis zu 30%! Bei der ÖGK gehen hingegen 98% der Versicherteneinnahmen in die Gesundheitsversorgung. Siehe dazu den ÖGK Jahresbericht 2023: https://www.gesundheitskasse.at/cdscontent/?contentid=10007.898894&portal=oegkportal – Zahlen – Daten Fakten.

Die ÖGK hat kein Ausgaben-, sondern ein Einnahmenproblem, weil die Wirtschaft kriselt und die Arbeitslosigkeit steigt, es somit an Beitragseinnahmen fehlt. Gleichzeitig steigen die Gesundheitsausgaben durch eine alternde Bevöllkerung. Dazu kommt, dass die türkis-blaue „Kassenreform“ von 2018 statt der „Patientenmilliarde“ 200 bis 300 Mio. Euro an Mehrkosten verursachte, die jetzt im Gesundheitssytem abgehen.

Die ÖGK zu den ungerechtfertigten Vorwürfe der Ärztekammer: https://www.gesundheitskasse.at/cdscontent/?contentid=10007.904677&portal=oegkportal

Jetzt plant die ÖGK aber doch ein „Sparpaket“ – und das sieht sehr wohl Einschränkungen und Selbstbehalte (z.B. Rettungstransporte) vor. Details will die ÖGK nach den Verhandlungen mit der Ärztekammer Ende April 2025 vorlegen. Für Aufrüstung ist Geld da, aber für Gesundheit und Soziales nicht?

Was zudem keine der Streitparteien sagt ist, dass nur eine wertschöpfungsbasiertes Beitragsaufkommen die Herausforderungen bewältigen kann. Siehe dazu den proSV-Beitrag in der Soli-Zeitung Nr. 1/25: Angriff auf ÖKG + Gesundheit_HP

Ärztekammer greift die Krankenkassen (ÖGK) an und gefährdet die Gesundheitsversorgung